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3D Druck

PETG – AAAAAAAhhhhhhh

Hier Kurzgschichten vom durchsichtigen Edel-Recycling Kunststoff, vom Fail bis zum erfolgreichen Druck:

Ist gar nicht mal so einfach, mit dem Repro-PETG aus dem Hause Bavaria zu drucken. Wobei ich aber keinen Vergleich zum Nicht-recycelten PETG habe. Meines ist farblos, die Empfehlung laut Hersteller ist 225°C bei einer Betttemperatur von 70-90°. Hier meine 3 Benchy-Versuche:

Ich habe es bei dem super gelungenen 1. Versuch mit ähnlichen Einstellungen wie beim PLA probiert, lediglich die Betttemperatur auf 70 statt 60 °C und mit den Empfohlenen 225°C. Wie ihr sehen könnt, gab es nach dem ersten halben Zentimeter Probleme. Der Druck hat sich gewölbt und vom Bett gelöst. Ich habe es nur leider nicht bemerkt und so gab es nach einer knappen halben Stunde Spaghetti auf dem (Druck-)Teller.

Beim zweiten Versuch habe ich bedeutend langsamer gedruckt, in etwa bei 30mm/s. Nur mit Skirt, sonst nichts. War zwar so halb erfolgreich, aber irgendwie… naja ihr sehts. Ging nur so semi gut, in etwa nach 2 Stunden und kurz vor dem Dach hat sich auch dieser Versuch vom Druckbett gelöst.

Dann habe ich mich etwas belesen und mich an anderen Drucken versucht. Mit großer Grundfläche gab es keine Probleme und die Schichten haben gut auf dem Drucker gehalten. Also hab ich einen Brim zum Benchy hinzugefügt und siehe da, alles gucci. Benchy wie aus dem Bilderbuch.

Für die Schüssel habe ich den Vase Mode in Cura entdeckt. Dort heißt es in den Optionen „Spiralize Outer Contour“. Der Zahnbürstenhalter war nach 4:06h über Nacht fertig, ohne Problemchen. ABER SEHT IHR DIESE BLASEN AN DER SCHÜSSEL EYYY??

Es war aber eine Lösung in Sicht: Ein Video zum Thema hat mir mein Cousin Friedrich zukommen lassen, der sowieso immer auf meine Fragen rund um den 3D-Druck gerne eine Antwort parat hat. Die Bläschen entstehen, weil das Modell so detailliert ist, dass der Einstiegslevel-Ender 3 Pro mit seinem 8-bit Controller leider nicht ganz hinterherkommt beim g-code verarbeiten. Das hatte zur Folge, dass der Drucker alle paar Zentimeter einen kurzen Halt machte und sich eine Denkpause gönnte. An der Stelle, wo der Drucker hält, wird zu viel Material extrudiert und schwups, zu viel Material und gräßliche Bläschen an der Wand. Die Einstellung, um die „Auflösung“ des geslicten Modells herunterzuschrauben in Cura muss man wie immer aus den Settings in „Mesh Fixes“ ausgraben und heißen: Maximum Resolution, Maximum Travel Resolution und Maximum Deviation. Standard waren in dieser Reihenfolge: 0.25; 0,25; 0,025mm.

Eine Verdoppelung der „Maximum Deviation“, also der Abweichung auf 0,05mm hat hier Wunder bewirkt. Siehe meine Testdrucke mit einer kleinen Vase, einmal abgelichtet:

Rechts Versuch 1 der Vase, links nach der geglückte Versuch mit größerer Maximaler Abweichung. Übrigens: Nicht wasserdicht, habs getestet. Waren 3 untere Schichten und eine Wand.

Next up: Habe einen Kalibrierungs-Würfel gedruckt um zu schauen, ob mein Drucker auch das ausspuckt, was ich in ihn hineinwerfe. Elefantenfuß-Korrektur und so. Hat nix mit Radioaktivität zu tun, aber ich bin ja eh verstrahlt, da ist Hopfen und Malz verloren.

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Upgrades, Upgrades, Upgrades

Nachdem ich kaum Bilder vom Aufbau meines Ender 3 Pro zum Besten geben konnte, möchte ich hier kurz die Upgrades vorstellen, die ich am Drucker bis Richtung Ende 2020 angebracht habe. Die meisten Ideen habe ich aus ein paar YouTube Videos. Eine Liste der Upgrades inkl. Links zu den jeweiligen Things zum Runterladen auf Thingiverse gibts am Ende des Beitrags. Übrigens sind fast alle mit den selben Einstellungen gedruckt, nämlich mit PLA, bei 215°C, 60°C Bett, 20% Infil und ohne Supports (sofern nicht angegeben).

Also, einmal der Reihe nach. Nach dem ersten Testdruck (natürlich ein Benchy), folgte direkt das erste, einfache Upgrade für den Printer: Eine Schutzhülle für die Platine des Displays, denn die liegt nämlich einfach frei hinter der Blende. Und das muss ja nicht sein, schließlich greife ich ja beim Bedienen des Drehknopfs vorne mit meiner Hand um das Display herum. Ich habe hier (und bisher auch bei den anderen Upgrades) extra eine Vorlage gewählt, die mit den bereits vorhandenen Schrauben auskommt. Nach knapp 4 Stunden Druckzeit hieß es einmal 4 Schrauben lösen, Blende drauf, Schrauben wieder rein und gut ist.

Als zweites, einfaches Upgrade kamen die Clips für das Monitorkabel, das sonst einfach so unter dem Drucker in der Pampa liegt. 3x die Vorlage ausgedruckt und reingeklipst. Die Teile haben etwas viel Spiel, aber sie tun, was sie sollen: Das Kabel halbwegs schön aufräumen.

Ähnlich einfach, aber noch viel, viel schneller fertig gedruckt war der kleine Clip am weißen Filamentschlauch. Er soll verhindern, dass der Schlauch während des Druckens aus seiner Halterung rutscht und so das Filament nicht mehr regelmäßig zur Düse kommt. Hab ich gehört. Also einfach mal 3 Minuten drucken lassen und drangeclipt.

Der Drehknopf am Extruder erleichtert (wenn der Drucker ausgeschaltet ist) das wechseln des Filaments. Ich habe zwar meine zweite Filamentrolle noch nicht geöffnet, da ich bisher alles in schwarz gedruckt habe, aber er tut, was er soll.

Brauchbar war der Drehknopf für mich zum ersten Mal beim Anbringen des Filament Guides, denn dafür musste einmal das Filament aus dem Extruder entfernt werden.

Filament Guide und der Drehknopf im Hintergrund

Der Kabelkanal aus vielen kleineren Kettengliedern war der bisher „größte“ Druck, mit über 10 Stunden gesamter Druckdauer, auf 4 Aufträge verteilt. Endlich verzwicken sich das Kabel vom beheizten Druckbett und die Versorgung des Extruders nicht mehr unter dem Bett! Die beiden untersten Teilstücke der Ketten mussten mit Supports gedruckt werden, die der Ersteller auf Thingiverse auch angegeben hatte.

Die beiden neusten Upgrades, der Filament Guide und der Werkzeughalter, sind bisher ungetestet. Ich hoffe, dass die kleine Halterung vor dem Filament ihren Dienst tut und verhindert, dass das Filament an der Gewindestange entlang schrammt. Der Werkzeughalter sorgt hoffentlich nicht für irgendwelche Vibrationen und damit verbunden eine schlechtere Druckqualität. Aber das werde ich dann bei meinen nächsten Drucken herausfinden. Die werden übrigens ziemlich sicher Weihnachtsgeschenke, 2 Ideen habe ich schon.

Hier die versprochene Liste:

Alle Upgrades sind mit meinem schwarzen Filament von Bavaria in PLA gedruckt, denn ich wollte, dass sie schön unauffällig bleiben. Einen Schutz bzw. Schalldämpfer für den Lüfter des Netzteils werde ich nicht installieren, denn mein Drucker steht im Keller und die Lautstärke stört dort niemanden.

Es werden bestimmt noch die ein oder anderen Upgrades direkt am Drucker folgen, aber das soll es erstmal gewesen sein. Nach nur .. 3 Monaten ein neuer Eintrag auf der Seite.Wow. Such Frequency. Much Amaze!